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Berufsfeuerwehrtag 2018

Schon lange von den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Freiberg erwartet, war es am Wochenende vom 09. - 10. Juni 2018 wieder einmal soweit, der Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr fand statt. Wie es sich für eine richtige Berufsfeuerwehr gehört, standen für diesen Tag verschiedenen Aufgabe auf dem Dienstplan, so zum Beispiel die Theorieausbildung und Sport.

Doch zuerst wurden um 7:30 Uhr die beiden Gruppen der Feuerwehrjugend auf den Löschfahrzeugen eingeteilt, wie im richtigen Leben könnte es durchaus sein, dass ein Einsatz den Tagesablauf unterbricht. Immerhin reichte die Zeit, dass die Jugendlichen und Ausbilder zum Frühstück zusammensitzen konnten, als um 8:45 Uhr die erste Alarmierung erfolgte. Bei der Firma Food Masters in der Benzstraße war eine eingeklemmte Person gemeldet worden und sofort machten sich Ausbilder und Feuerwehrjugend auf den Weg zur Einsatzstelle. Unter einem Container war die Übungspuppe der Feuerwehr eingeklemmt und die Jugendlichen musste Hebekissen einsetzten um die Puppe zu befreien. Die Mannschaft des zweiten Fahrzeuges unterstütze dabei und sorgte für eine sichere Rettung und Transport der Übungspuppe.

Zurück im Feuerwehrhaus stand zunächst Theorieunterricht auf dem Plan und die Jugendlichen übten im Saal wichtige Knoten, die im Feuerwehrdienst sehr wichtig sind. Bereits um 11:00 Uhr gab es den nächsten Alarm, diesmal für die Gruppe 1. Sie mussten in der Talstraße im Bauhof einen Mülleimerbrand löschen, den das Organisationsteam dort vorbereitet hatte. Mit dem Schnellangriff des Löschfahrzeuges war die Aufgabe schnell und erfolgreich erledigt. Anschließend ging es mit dem Fahrzeug wieder zurück zum Feuerwehrhaus, wo alle benutzen Geräte wieder einsatzklar gemacht werden mussten.

In der Zwischenzeit war die Gruppe 2 im Feuerwehrhaus zum Küchendienst angetreten und bereitet zusammen mit zwei Ausbildern das Mittagessen vor. Kurz nach 12:00 Uhr kamen die ersten Pizzabrötchen aus dem Backofen und alle freuten sich schon auf das Mittagessen. Anschließend war sogar noch Zeit für die Mittagspause, doch um 14:00 Uhr wurden beide Gruppen der Jugendfeuerwehr schon zum nächsten Einsatz alarmiert. In der Oscar-Paret-Schule hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst und nach der kurzen Fahrt vom Feuerwehrhaus zur Schule war am Marktplatz schon die Evakuierungsdurchsage aus den Lautsprechern zu hören. Die Gruppenführer teilten ihre Mannschaft ein und anhand der Feuerwehrpläne wurde die Schule nach der Ursache für diesen Alarm durchsucht. Schnell erkannten die Jugendlichen, dass es sich, wie auch in der Realität, diesmal um einen Fehlalarm handelte und die Jugendfeuerwehr hier nicht weiter eingreifen musste.

Nach diesem Einsatz kam aber auch der Sport nicht zu kurz und auf dem Hof der Feuerwehr veranstalteten die Ausbilder mit den Jugendlichen verschiedene Geschicklichkeitsspiele. Bei der Hitze am Samstagnachmittag wurden daraus Zielübungen mit wassergefüllten Luftballons. Doch auch dabei wurden die Mitglieder der Jugendfeuerwehr durch einen Einsatz unterbrochen. Der eigentlich schon traditionelle Großbrand auf dem Gelände der Firma Stein in der Höpfigheimer Straße stand an, dazu waren die Eltern der Feuerwehrjugend ebenfalls auf das Betriebsgelände eingeladen worden. Schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatten sich Eltern dort versammelt um mitzuerleben, wie der vorbereitete Holzstapel entzündet wurde und sich das Feuer langsam aber stetig ausbreitete. Ebenfalls anwesend waren Bürgermeister Dirk Schaible und der Kommandant der Freiberger Feuerwehr Thomas Jetter. Als das erste Löschfahrzeug auf das Gelände fuhr, brannte der Holzstapel lichterloh und man konnte die Hitze auch aus einiger Entfernung noch deutlich spüren. Nach der ersten Erkundung durch den Gruppenführer kam der Befehl zum Löschangriff und jeder der Trupps erfüllte seine zugewiesene Aufgabe. Der Verteiler wurde gesetzt, Schläuche ausgerollt und angeschlossen und der Angriffstrupp machte sich mit dem Ersten Rohr auf zur Brandbekämpfung. Vom mittlerweile auch eingetroffenen zweiten Löschfahrzeug begann die andere Gruppe ebenfalls ihren Löschangriff, zusätzlich mussten sie für die Wasserversorgung vom Hydranten sorgen, der sich ein gutes Stück entfernt von der Einsatzstelle befindet. Das Feuer hatte solche Ausmaße, das die vier Trupps mit ihren Rohren eine ganze Weile brauchten, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Die Beobachter der Übung konnten sehen, wie immer wieder Flammen aufloderten und das Holz erst mit Haken auseinander gezogen werden musste, bevor die Flammen endgültig gelöscht werden konnten.

Zum Ende der Übung, die von Kamerad Jochen Fritz kommentiert wurde, richtete zunächst Jugendfeuerwehrwart Markus Kuhn das Wort an die Gäste, er bedankte sich bei den Eltern für ihr Interesse und für die Unterstützung der Jugendfeuerwehr. Auch Bürgermeister Dirk Schaible dankte allen Beteiligten, den Jugendlichen, den Ausbildern und den Helfern und war begeistert von der Leistung der Jugendfeuerwehr. Er betonte, wie wichtig es für die Jugendlichen ist, wenn sie sich hier in der Jugendfeuerwehr engagieren und lernen, sich für andere einzusetzen. Auch galt sein Dank den Eltern, deren Kinder hier in der Jugendfeuerwehr Mitglied sind und für das Vertrauen das sie den Ausbilderinnen und Ausbilder entgegenbringen. Zum Schluss und nach erfolgreicher Brandbekämpfung wurden alle Schläuche und Gerätschaften wieder abgebaut und es ging zurück zum Feuerwehrhaus, wo zunächst die Fahrzeuge wieder mit neuen Schläuchen ausgerüstet werden mussten.

Zwischenzeitlich machte sich auch schon bei allen der Hunger breit und unten im Hof der Feuerwehr hatten die Kameraden bereits den Grillplatz hergerichtet. Auch hier loderten dann die Flammen, doch plötzlich zog gegen 20:00 Uhr ein heftiges Gewitter auf und wie beim Großbrand löschte diesmal der Regen schnell das Feuer. Aus Sicherheitsgründen war man dann gerade dabei, das Abendessen nach innen zu verlegen, als dann ein richtiger Alarm der Einsatzabteilung dazwischen kam. Die Jugendlichen erlebten das Ausrücken der Feuerwehr dann vom Saal im 1. OG aus, wo sie von ihren Ausbildern weiter betreut wurden. Die Kräfte der Einsatzabteilung arbeiteten ihren Einsatz in der Gerhart-Hauptmann-Straße ab, wo mehrere Keller und Garagen unter Wasser standen.

So klang der Abend mit Computerspielen und Musik hören aus, bis sich auch die Letzten auf ihre Luftmatzen legten. Doch in der Nacht wurde die Jugendfeuerwehr zu zwei weiteren Einsätzen alarmiert. Neben einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person im Industriegebiet mussten die Jugendlichen noch zu einer Ölspur ausrücken.

Doch noch bevor am Sonntag früh alle wieder richtig wach waren, gab es um 7:00 Uhr doch noch einen Alarm für die Jugendfeuerwehr. Am Höhenweg war ein Pkw Brand gemeldet worden und rasch zogen sich die Mädchen und Buben für diesen Einsatz an. Doch auch diesmal war die Einsatzmeldung falsch, nicht ohne Grund, denn diese Einsatzfahrt wurde dann gleich genutzt, um die Brötchen für das Frühstück einzukaufen. Nach dem Einkauf konnten alle Ausbilderinnen, Ausbilder, Helfer und Jugendliche beim Frühstück zusammensitzen, ehe es anschließend zum großen Aufräumen und Saubermachen durch das Feuerwehrhaus ging. Gegen 10:00 Uhr war alles wieder an Ort und Stelle und alle Beteiligten konnten sich zufrieden, aber auch ein bisschen müde auf den Heimweg machen.

 

Jochen Fritz

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